faszinierende Faszien

„Um es gleich vorwegzunehmen: Faszien sind nichts Neues. Egal was wir tun, Faszien sind an jeder Bewegung maßgeblich beteiligt. Viele Manualtherapeuten arbeiten seit Jahrzehnten mit diesem Gewebe. Was allerdings neu ist, sind die Untersuchungsmöglichkeiten, aus denen hervorgeht, welches Wunderwerk
die Faszien sind. Wir beginnen erst jetzt zu erahnen, welche Möglichkeiten sich uns eröffnen, wenn wir die Faszien geziel tansprechen. Jetzt kennen wir die große Bedeutung, die den Faszien zukommt. Sie sind keineswegs totes Verpackungsmaterial,
sondern ein verbindendes System, ein eigenständiges Organ,versehen mit vielen Nervenendigungen, Schmerz- und Bewegungssensoren. Sie sind ein Sinnesorgan, verantwortlich für die Eigenwahrnehmung und für das Körperbewusstsein, welches
sich sogar auf das Immunsystem und die Psyche auswirkt. Alles hängt mit allem zusammen, und deshalb ist es nicht sinnvoll, alles in Einzelteile zu zerlegen, um das Wesen der Dinge und die Essenz dahinter zu erfahren. Aus der Sicht der Faszien gibt es im Körper keine klaren Grenzen – alles geht fließend ineinander über. Zu kultivieren gilt es also einen ganzheitlichen, systemischen Ansatz, der die vielfältigen Vernetzungsdynamiken
innerhalb des großen Ganzen erfasst.“ (aus Lucia Nirmala Schmidt, Faszienyoga – gesund und vital durch ein elastisches Bindegewebe)
Faszienforscher wie Robert Schleip gehen davon aus, dass Faszien –  einfach gesagt – unser Bindegewebe sind. Und zwar mit unterschiedlichen Funktionen.

Sie umgeben Muskeln, Organe, Gelenke und vernetzen so unseren ganzen Körper. Sie sind das Organ, welches alles mit allem verbindet, den Körper zusammenhält und ihn strukturiert. Im Prinzip sind wir nach diesen Annahmen EINE Faszie in Form eines faszialen Netzwerkes.  Und der Zustand dieser Faszie ist ausschlaggebend für die Qualität unserer Stoffwechselprozesse, unseres Immunsystems und unseres Reaktionsvermögens.
Im Lauf der Jahre kann verliert das Bindegewebe allerdings bei den meisten Menschen an Elastizität.  Robert Schleip sagt dazu: “ Wer sich nicht bewegt, verklebt!“ und beschreibt dieses Fasziengewebe regelrecht als „verfilzt“. Folge ist dann: Wir fühlen uns steifer und weniger beweglich und irgendwann kommen Schmerzen dazu.

Damit können sich auch für die Volkskrankheit Rückenschmerzen neue Perspektiven ergeben: Z.B. nimmt man an, dass  Rückenschmerzen in vielen Fällen von Faszien ausgelöst werden.
Spannend ist auch, dass Faszien sich eigenständig zusammenziehen können und auf Botenstoffe, die mit Stress in Zusammenhang stehen, reagieren, so Robert Schleip.  Und somit geben sie auf diese Weise in den ganzen Körper die Information „Stress“ weiter. So meine ich auch, dass  meine ganzheitlichen Behandlungen dementsprechend auf alle Ebenen Einfluss haben! Legt man die Annahmen der Faszienforschung zugrunde, lösen wir mit meinen Methoden zur Selbstregulation auch Spannungen im Gewebe. Die Rezeptoren in den Faszien geben dann die impulssetzenden Berührungen weiter und der Körper kann mit Hilfe seiner körpereigenen Intelligenz die neuen Sinneseindrücke für seine Selbstregulation nutzen.

Ich bin überzeugt: Unser Körper ist der Spiegel unseres Lebens. Unserer Haltungen, Gewohnheiten, Erlebnisse und Stimmungen.
Und diese können wir zum Glück verändern!